Wie schön doch ein dichtes Zelt bei Gewitter ist. Aber der Reihe nach.
Es war endlich mal wieder Zeit für Urlaub. Mal ganze eineinhalb Wochen an
Stück. Auf meiner Liste hatte ich schon einige Ziele in ganz Deutschland
festgehalten und machte mich also mit Zelt und Schlafsack auf den Weg. Erster
Programmpunkt waren die Technikmuseen Sinsheim und Speyer. In Schindelberg gibt
es einen abgelegenen Campingplatz umgeben von Feldern und Wald, genau das
Richtige. Von dort ist es weder nach Sinsheim noch nach Speyer besonders weit.
Wer sich für alte Technik und Oldtimer interessiert sollte dort unbedingt
einmal vorbeischauen. Auf riesigen Flächen wird dort vom deutschen U-Boot bis
zur russischen Raumfähre praktisch alles gezeigt.
Tupolew 144
Buran Raumfähre
Fokker Dreidecker
Anschließend machte ich mich auf den Weg ins Berchtesgadener Land. In
Winkel gibt es einen guten Zeltplatz mit Aussicht auf die Berge. Von dort bin
ich mit der Seilbahn auf den Jenner gefahren und habe die Aussicht auf den
Königssee genossen. Kleine Geschichte am Rand: Auf dem Hinweg begegnete ich auf
der Autobahn einem Russen in einem relativ neuen Passat. Er mag vielleicht mit
ca. 160 Km/h unterwegs gewesen sein. Ich habe also alle Kräfte des kleinen
Ladas mobilisiert und bin etwas dämlich grinsend, langsam vorbei gezogen. Ich
konnte noch sehen wie er einen kleinen Lachanfall bekam und zuerst ein Stück
zurückfiel. Als er sich scheinbar wieder gefangen hatte Überholte er lachend
und winkend. Das sind die kleinen Momente in denen man nichts besseres als
einen Lada fahren kann. Gibt es überhaupt Momente in denen etwas anderes besser
wäre?
Zeltplatz in Winkel
Mittags an der Autobahn
Königssee vom Jenner aus gesehen
Kleine Seilbahn
Die nächste Etappe waren über 1000 Km, nach Zinnowitz auf Usedom. Laut
Navi in ca. 10h zu schaffen. Der elendige Verkehr und viele Baustellen
streckten das auf ca. einen ganzen Tag. Irgendwo um Berlin entschloss ich mich
erst einmal im Auto eine Weile zu schlafen. Bei den schön weichen Sitzen gar
kein Problem. Sitz um, Augen zu. Am frühen Vormittag erreichte ich dann endlich
die Insel.
Praktisch direkt ums Eck.
Seebrücke Zinnowitz
Das Letzte Stück waren nur noch die knapp 700 Km Richtung Heimat, die
sich relativ problemlos ohne viel Stau bewältigen ließen.
Sorgte oft für Heiterkeit: Kühlschrank als Cola-Dose getarnt!
Abschließend lässt sich sagen das auch Langstrecken sehr komfortabel mit
diesem Kleinwagen zu machen sind und man durchaus auch einen ganzen Tag
problemlos hinter dem Steuer verbringen kann. Zur Ausrüstung sollten eben
Hörbücher und Musik gehören.
Durch etwas flottes Fahren ging der vorher zurückgesetzte Verbrauch
hoch bis zu 6,9l, was aber angesichts der Reisegeschwindigkeit (letzte 700 Km
Pedal am Boden) durchaus zu vertreten ist. Vorher bin ich meist im LKW Tempo
unterwegs gewesen. Es gab keinen messbaren Ölverbrauch, es fehlt kein Wasser
und auch sonst ist kein Verschleiß festzustellen. So bald wie möglich geht es wieder
auf Tour!